Mein neues Blog, das Ihr hier seht, wollte ich mit möglichst wenig Aufwand erstellen. Ich hatte mich ja entschlossen, einen Neuanfang zu wagen, mein altes Blog einfach abzuschalten und die url auf das neue Blog umzuleiten, so daß Google im Laufe der nächsten Wochen die alten Links vergessen wird. Ein Blog ist ein Tagebuch und das kann man nach 10 Jahren ruhig mal ins Archiv stellen und ein neues Buch anfangen.
Aus meiner langjähigen Erfahrung mit meinem WordPress Blog hatte ich einige Anforderungen an mein neues Blog System:

  • Ich möchte von jedem meiner Endgeräte einen Blog Artikel mit Text, Bildern und Links schreiben können. Also vom iPhone, vom iPad, von meinem Ubuntu Laptop und manchmal auch von Windows (das ist ein Problem von WordPress, was ich bisher verwendet hatte, denn es gibt für iOS in meinen Augen keine vernünftige App für WordPress, unter Linux könnte ich den Browser verwenden, aber dann kommt gleich der nächste Punkt ins Spiel).
  • Ich möchte mich nicht um Updates des Systems kümmern müssen, auch nicht ständig irgendwelche Plugins aktualisieren (was höllisch nervt, wenn man in WordPress einen neuen Artikel schreiben möchte, sich im Browser anmeldet und einen zuerst die roten Nummern anspringen von den Plugins und Themes, die aktualisiert werden möchten).
  • Ich möchte keinen Performanceeinbruch, wenn ich einen Artikel zu Twitter schicke (mir folgen anscheinend eine Menge Bots bei Twitter und jedesmal, wenn ich einen Link zu einem Blog Artikel zu Twitter geschickt habe, ging mein Server total in die Knie und hatte tausende von Abrufen in den nächsten Minuten).
  • Das Theme soll natürlich responsive sein, also auf jedem Endgerät optimal angezeigt werden (das war mein altes Theme im WordPress Blog nicht, ich hätte erst ein neues kaufen müssen)
  • Das Blog soll mir auch gleich als Webserver für meine Homepages als IT Berater und als Fluglehrer dienen (da hatte ich bisher eine eigene WordPress Instanz am laufen)
  • Wenn ich einen Schreibfehler entdecke, möchte ich den Ruckzuck, wiederum von jedem Endgerät aus, ausbessern können.


Du glaubst jetzt, das kann man nicht erfüllen? Doch, geht ganz einfach und kostet nur 90$ im Jahr (das notwendige Evernote Konto nicht mitgerechnet). Die Lösung heißt postach.io.

Das ist ein Webdienst, der sich mit meinem Evernote Konto verbindet und markierte Notizen aus einem verbundenen Notizbuch als Artikel veröffentlicht.
Ich habe also in Evernote einfach ein neues Notizbuch angelegt, das ich „pohle.com“ genannt habe und schreibe dort meine Blog Artikel. Ganz einfach in Evernote Web, auf dem iPhone, dem iPad oder auch mal in Evernote für Windows. Grafiken einfügen, formatieren – alles geht ganz normal, wie in Evernote gewohnt. Wenn ich das Schlagwort „published“ hinzufüge, dauert es eine halbe Minute und der Artikel ist online (der Artikel aus dem Notizbuch wird erst veröffentlicht, wenn man das Schlagwort hinzufügt). Klingt einfach? Nicht nur das, es ist genial!
Das ganze noch kurz aufgehübscht mit einem Header-Bild und einem Avatar und schon ist mein Blog fertig. Hat etwa eine Stunde gedauert und auch die Einbindung meiner eigenen Domäne war ebenfalls kein Problem.
Neben den Blog Artikeln habe ich auch noch ein paar statische Seiten angelegt, das  sind genauso Notizen in Evernote, die zusätzlich das Schlagwort „page“ erhalten – schon zeigt postach.io sie als Seiten an und fügt einen Link ins Menü ein. Bei den Seiten ist zu bedenken, daß sie nach der Reihenfolge der Anlage der Notiz sortiert werden, möchte man also seine Seiten in einer anderen Reihenfolge im Menü haben, so muß man das Erstellungsdatum in der gewünschten Reihenfolge neu setzen, Evernote synchronisieren, 30 Sekunden warten, fertig. Klingt vielleicht etwas umständlich, ist dafür aber supereinfach und oft sortiert man ja die Seiten nicht um.
Alle meine Anforderungen erfüllt, postach.io ist genau der Blog-Dienst, den ich haben wollte.