Letztes Jahr gab es ja einige Diskussionen, weil ich meine Dateien bei Dropbox speichere und die vertraulichen Informationen mit Boxcryptor verschlüssele. Ich hatte dabei aus herausgefunden, wie ich mit ein Verzeichnis, das mit Boxcryptor verschlüsselt ist auf einem Windows Server freigeben kann und wie man eine Datei, die mit Boxcryptor verschlüsselt ist, aus dem TimeMachine Backup wieder zurückspeichern kann.

Inzwischen hat sich viel geändert, ich benutze nicht mehr Amazon Workspaces und habe daher auch keinen Fileserver mehr im Internet, sondern arbeite nur noch lokal auf meinem MacBook. Ich habe meine Synology Diskstation DS214play mit 3 TB Nutzdaten auf eine DS1815+ mit derzeit 9 TB Nutzdaten migriert und ich mache das, was ich nicht direkt auf meinem MacBook erledigen kann in einer virtuellen Maschine mit Windows 7, die unter Fusion auf meinem MacBook läuft. Mein Internetanschluß hat jetzt bis zu 4 MBit Upload Speed und somit konnte ich auf die Verwendung von Dropbox weitgehend verzichten und speichere meine Dateien nun wieder unverschlüsselt in Verzeichnissen, die ich mit CloudStation auf meine Synology Diskstation synchronisiere. Natürlich bleiben die nicht vertraulichen Dinge, wie meine Reisekostenabrechnung, mein Fahrtenbuch oder die Belege aus SageOffice weiterhin in meiner Dropbox. Der Rest allerdings wurde gelöscht und ich habe mein Abo von BoxCryptor beendet. Ich möchte hier erklären, warum:
Auf meinem Mac selbst lief Boxcryptor hervorragend, ich habe weder Performanceprobleme bemerkt, noch gab es irgendwelche Probleme mit der Verschlüsselung. Und nachdem ich herausgefunden hatte, wie man eine verschlüsselte Datei im TimeMachine Backup lokalisiert, war auch das kein Problem mehr.

Ich habe aber auf meinem Mac eine virtuelle Maschine mit Windows 7, in welcher ich MindManager benutze (weil der MindManager für den Mac einfach eine Katastrophe ist). Wenn ich nun Verzeichnisse, die mit Boxcryptor entschlüsselt werden direkt der virtuellen Maschine zuordne, dann ist die Performance vom Windows Explorer in der virtuellen Maschine eine volle Katastrophe. Das Öffnen von Verzeichnissen dauert Minuten, Verzeichnisse, mit vielen Unterverzeichnissen oder vielen Dateien drin öffnet der Explorer teilweise garnicht. Abspeichern von Dateien mit mehr, als 100 MB funktioniert überhaupt nicht mehr (und meine MindMaps, mit denen ich ja Dokumentationen erstelle sind teilweise einige 100 MB groß). Dieses Problem konnte ich dadurch etwas entschärfen, daß ich nicht die mit Boxcryptor entschlüsselten Verzeichnisse als Shared Folders in die Virtuelle Maschine gebunden habe, sondern ich habe die verschlüsselten Verzeichnisse aus dem Dropbox Verzeichnis als Shared Folder eingebunden und Boxcryptor für Windows in der virtuellen Maschine installiert. So konnte ich wenigstens die Verzeichnisse öffnen und auch (fast) alle Dateien darin. Allerdings hat Boxcryptor für Windows in der virtuellen Maschine immer wieder, vor allem bei großen Dateien wahllose Kopien der Dateien anglegt mit einer (1) dahinter. Ich habe auch in allen Verzichnissen, in denen ich arbeitete immer wieder temporäre Dateien gefunden, die nicht wieder gelöscht wurden. Außerdem ist Boxcryptor in Windows 7 immer wieder mal abgestürzt (etwa 1-2 mal pro Woche), was blöd ist, wenn man gerade eine Datei speichert.

Das Problem mit den Abstürzen scheint BoxCryptor unter Windows allgemein zu betreffen, nicht nur in einer virtuellen Maschine. Ich habe hier im Büro noch einen zweiten Laptop der direkt mit Windows 10 installiert ist. Dort stürzte BoxCryptor sogar noch häufiger ab, etwa 1 mal pro Tag. Natürlich genügt es, BoxCryptor einfach wieder aufzurufen, aber „schönes Arbeiten“ ist das nicht.

Also habe ich überlegt, wie ich um BoxCryptor, also um eine Verschlüsselung meiner Dateien rumkommen kann und die einzige Lösung ist, daß ich diese wieder auf meinem eigenen Server speichere (in meinem Fall eine Synology Diskstation DS1815+) und mit CloudStation auf den Mac Synchronisiere (der Windows Laptop greift direkt auf den Netzwerk Share zu). Durch die verbesserte Internet Upload Rate von jetzt bis zu 4 MBit und die Tatsache, daß ich keine Workplaces im Internet mehr besitze, ist das auch kein Problem mehr, wenn ich mal unterwegs bin und eine große Datei speichere. Ganz nebenbei konnte ich damit mein Dropbox Abo auf die Free version herunterstufen und spare noch das jährliche Abo für Boxcryptor.