Langjährige Leser meines Blogs erinnern sich sicher noch an meine Artikel „Erklärung meines Rechnerraumes“, die ich nach jedem Umbau des Rechnerraumes in Dorfen neu erstellt habe. In dieser Tradition möchte ich fortfahren, auch wenn es sich jetzt eher um eine „Technik-Ecke“ in meinem Büro handelt und nicht mehr um ein Rechenzentrum, wie man sieht:

  1. Herzstück ist die Synology Diskstation DS1815+. Ich habe in den letzten 10 Tagen von meiner alten DS214play auf die 1815 migriert, was, wie immer bei Synology Geräten, supereinfach war: Die beiden Platten aus der DS241play rausbauen, in der gleichen Reihenfolge in die DS1815+ einbauen, einschalten, Betriebssystem aktualisieren. Fertig. Allerdings war der Grund für die Migration ja ein Platzproblem, die 2 * 3 TB in der DS214play waren zu 95% gefüllt Also zwei neue Platten (wieder mit 3 TB, die sind derzeit um die 115 € erhältlich) eingebaut, RAID erweitern lassen, fertig, nun sind 9 TB nutzbar, das reicht ein Weile. Die DS1815+ faßt insgesamt 8 Platten, ich könnte also nochmal 4 Stück einbauen, wenn ich wieder 3 TB Platten nehme, ergibt das nutzbare 21 TB. Reicht das nicht, könnte ich mit 2 Erweiterungsmodulen á 5 Platten „anbauen“, das würde aber nicht mehr schön aussehen, ich würde dann größere Platten kaufen und die nach und nach austauschen, das Synology Hybrid RAID erweitert sich dann einfach auf die neue Plattengröße. Solche Erweiterungen laufen zwar mal bis zu 48 Stunden, laufen aber (bisher) immer störungsfrei durch. Die Synology DS1815+ dient mir als Server für meinen Mac (mit Apple File Protocol, afp), als Server für meinen Windows 10 Laptop (mit CIFS Protokoll), sichert meine Dropbox und Daten, die ich immer dabei haben möchte, synchronisiere ich vom Mac mit Synology Cloud Station ständig zur Synology. Dank Quickconnect funktioniert das auch von unterwegs über das Internet. Nebenbei versorgt das Modul „Medienserver“ auch meine Gramofon Boxen in der Wohnung mit Musik, die auf der Platte abgelegt ist. Ein Allround Talent also und daher zentraler Baustein meines Mini-Netzwerkes.
  2. Abweichend von meiner Vorliebe für Fritz!Boxen muss ich hier leider einen Speedport Router der Telekom benutzen, dieser ist von Huawei und das einzige Gerät, welches derzeit für den Telekom Hybrid Anschluss verfügbar ist. Hybrid bedeutet, ich habe ein DSL Kabel im Büro auf welchem 50/10 MBIt anliegen und es befindet sich im Router noch eine LTE Karte, welche zum LTE Sendemasten gleich gegenüber verbindet und meine verfügbare Geschwindigkeit bis 100/20 MBit erhöhen soll. In der Praxis funktioniert dies seit Dezember ziemlich gut, im Normalfall liegen 52 MBit im Downstream und etwa 14 MBit im Upstream an. Das genügt für eine Person völlig.
  3. An der Synology hängt gelegentlich eine MyBook 6 TB Festplatte per USB3 Kabel dran. Darauf sichere ich mit HyperBackup meine kompletten Daten (außer den Backup Images die ich mit Acronis oder TimeMachine erstelle). Ich rufe die Sicherung manuell auf, dazu habe ich einen wöchtentlich wiederkehrenden Task in Nozbe und wenn die Sicherung fertig ist, hängt die Synology die USB Platte wieder ab. So schütze ich mich vor eventuellem Ransomware Befall. Außerdem bringe ich die Platte vorsichtshalber noch aus meiner Wohnung, wenn sie nicht benutzt wird. Für mich genügt das, denn Daten, die sich ständig ändern, bearbeite ich auf dem Mac und der sichert sie via CloudStation sofort auf meine Synology und nochmals per TimeMachine. Meinen Kunden empfehle ich, wenn sie Daten gemeinsam bearbeiten, ein Backup mit dem Modul „HiDrive“ Backup ins Strato Rechenzentrum. Dann entfällt auch der Plattenwechsel, der in den meisten Büros leicht vergessen wird. Auch dort sind die Daten gegen Ransomware geschützt, weil ich immer eine Backup Historie von mindestens 3 Monaten, besser 24 Monaten einstelle.
  4. Hier liegt ein Nokia 3109. Das hat eine meiner 3 MultiSIM Karten aus meinem Telekom Mobilfunkvertrag und hält per Bluetooth die Verbindung zu meinem DX800A Tischtelefon. So kann ich eingehende Anrufe auf meiner Mobilnummer auch am Schreibtisch oder an einem der 6 DECT Handsets, die in der Wohnung verteilt sind, annehmen. Ich telefoniere übrigens auch über das Ding raus, wenn ich im Büro bin, denn ich habe alle Flatrates auf meinem Mobilfunkvertrag und nicht auf meiner Festnetznummer. Dank der Option „Telekom OneNumber“ wird jedoch bei allen Anrufen von meinem Mobiltelefon meine Festnetznummer signalisiert, so dass nicht gleich jeder meine Mobilnummer in seiner Anrufliste hat. Großartige Funktion!
  5. Hier steht ein Conrad 5 Port Gigabit Switch. Meine Synology hat ja 4 Netzwerkschnittstellen und ich habe 2 davon in einen „Bond“ zusammengefügt, ein Kabel geht in den Router, eines in diesen Switch. Natürlich ist der Switch nochmal mit einem Kabel mit dem Router verbunden (der nur 4 Ports hat, das ist mir zuwenig). Durch den Bond kann ich bis zu 2 GBit Bandbreite an der Synology nutzen, was notwendig ist, wenn ich z.B. auf dem Windows 10 Notebook eine Virtuelle Maschine laufen habe, deren Image auf der Diskstation liegt und gleichzeitig am MacBook noch eine. Natürlich kann jeder Client nur 1 GBit gleichzeitig nutzen (weil ja die Netzwerkkarten der Clients nicht mehr hergeben) aber so kann ich 2 Clients mit maximaler Geschwindigkeit gleichzeitig nutzen. Vom Switch aus gehen 3 Netzwerkkabel zu meinem Schreibtisch (den ich ein andermal beschreibe) eines für das MacBook, eines für den Windows 10 Laptop und eines zum DX800A Telefon. Der Drucker steckt direkt im Router.
  6. Meine Netatmo Zentraleinheit, misst ständig Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2 Gehalt der Luft und Lärmpegel in meinem Büro. Durch die Außenstationen im Schlafzimmer, im Ordinationsraum und auf dem Balkon und die Einbindung in mein WeatherPro Konto habe ich ständigen Überblick über das Klima in meiner Wohnung.
  7. Mein Polycom Konferenztelefon. Ich habe das Schnurlose Modell „SoundStation 2W“, die Basiseinheit ist unter meinem Schreibtisch und an das DX800A angeschlossen. So kann ich in der ganzen Wohnung oder auch auf dem Balkon an Konferenzen teilnehmen und muss nicht ständig ein Telefon in der Hand halten. Das Ding steht dann zum Akku aufladen wieder hier.
  8. Auch ein papierloses Büro wie meines produziert gelegentlich Papierabfall und der wird im Aktenvernichter unlesbar gemacht.
  9. Im Sommer hält der Vornado Ventilator die Luft in meinem Büro in Bewegung ohne, dass es zieht.
  10. Auf dem Bild schwer erkennbar, weil unter den Tischen verbaut – hier steht eine APC BackUPS ES700 – unterbrechungsfreie Stromversorgung, die meine Geräte über kurze Stromausfälle rettet und vor Überspannungen schützt. Ich arbeite auf der Synology Diskstation schließlich mit einem Schreibcache. Der Drucker hängt an der rechten Leiste, die nicht mit einer Batterie gesichert ist, sondern nur vor Überspannung geschützt ist. Ventilator und Aktenvernichter natürlich auch, die braucht bei einem Stromausfall keiner.
  11. Über die Eierlegende Wollmilchsau hatte ich hier schon mal berichtet, mein Brother MFC-J5920DW ist mein zentrales Element für die Papierbearbeitung: Scannt Belege direkt auf meine Diskstation, von wo sie in die Buchhaltung gelangen, scannt interessante Artikel und Verträge in Evernote und druckt meine Rechnungen. Außerdem ist er mit einem TAE Kabel an en Speedport Router angeschlossen und dient als Faxgerät, wobei ich eingehende Faxe natürlich nicht ausdrucke, sondern mir sofot als E-Mail weiterleiten lassen. Als Kopierer benutze ich ihn natürlich nicht, denn Ihr wisst ja: Papierlos.
  12. Unter dem Drucker steht ein Behälter mit Briefumschlägen, denn gedruckte Rechnungen müssen natürlich auch versendet werden.

Das war’s. Mehr gibt es als Physik nicht mehr, mein ehemaliges Rechenzentrum (seit 1.4.2016 das Rechenzentrum der Pohle IT Dienste UG (haftungsbeschränkt)) mit den Mailservern, E-Mail Gateways und den Servern meiner Kunden befindet sich ja schon seit 2007 bei Amazon in Irland und seit 2015 auch in Frankfurt.