Es gibt ja einige Zeitgenossen, die behaupten, man müsse nur LowCarb essen und schon würde man abnehmen und das ganz unabhängig davon wieviel man ißt. Na, das wäre zwar schön ist aber völliger Humbug und alleine schon physikalisch nicht zu rechtfertigen. Laut dem Energieerhaltungssatz kann Energie nicht verlorengehen, sondern nur umgewandelt werden. Physikalisches Grundgesetz. Bisher nicht widerlegt (auch wenn es gewisse Zweifel an der Gültigkeit für das Universum in seiner Gesamtheit gibt).

Kalorien sind eine Maßeinheit für Energie (nämlich der Verbrennungswert) und somit gelten immer folgende Sätze, unabhängig von der individuellen Ernährungsweise:

  • Nehme ich weniger Kalorien zu mir, als ich verbrenne, nehme ich an Gewicht ab, weil mein Körper die Energie, die ich nicht zu mir nehme, aus Körpermasse gewinnt (Muskeln oder Fett).
  • Nehme ich genau soviele Kalorien zu mir, wie ich verbrenne, bleibt mein Gewicht gleich, weil mein Körper alle Energie, die ich zuführe wieder verbraucht und weder Masse zu Energie umwandeln, noch Energie in Masse umwandeln muß.
  • Nehme ich mehr Kalorien zu mir, als ich verbrenne, nehme ich an Gewicht zu, weil mein Körper die Energie, die ich nicht verbrenne, in Körpermasse (meistenteils Fett, bei viel Bewegung auch Muskulatur) umwandelt und für schlechte Zeiten speichert.

Natürlich ist es richtig, daß manche Ernährungsweisen die Zunahme begünstigen und manche eine Abnahme von Körpermasse fördern. Das liegt zum einen daran, daß sich der menschliche Körper extrem leicht damit tut, Kohlenhydrate in Fette umzuwandeln (=High Carb Ernährung kann leichter dazu führen, Körperfett aufzubauen) und sich immer wieder ziert, Fett abzubauen (weil ja jederzeit schlechte Zeiten kommen können und da brauchen wir die Reserven).

Das wirkt sich aber nur im kleinen aus, die typischen Ausreden „Der kann essen, was er möchte“ und „Ich brauche nur was fettgedrucktes lesen, schon nehme ich zu“ sind genau das: Ausreden. Wer bei beiden Typen exakt mitprotokolliert, wieviel die jeweils essen, der wir feststellen, daß derjenige, der „essen kann, was er möchte“ meistens nicht so viel ißt, entweder, in dem er einfach Mahlzeiten wegläßt oder diese kleiner sind oder daß er sich extrem viel bewegt und somit viel verbrennt. Im Fall des „Dickerchen“ fehlt es meistens an Bewegung.

Nochmal, das ist hart, aber korrekt: Mehr rein, als raus = Zunehmen. In Bayern sagen wir „A leera Sack stähd ned“ („Ein leerer Sack bleibt nicht von alleine stehen“) und das sagt es vollständig aus. Da ist nichts ungerechtes, niemand ist benachteiligt, niemand bevorzugt (mal abgesehen von sehr wenigen mit Schilddrüsenproblemen oder Restless Legs).

Drum ist es wichtig, falls man den Wunsch hat, Gewicht abzunehmen (um damit das ungesunde Körperfett loszuwerden), zunächst eine Bilanz zu erstellen und schonungslos ehrlich alles aufzuschreiben, was man ißt und trinkt und auch exakt zu tracken, wieviel man sich bewegt. Und dabei nichts weglassen, das kleine Handvoll Nüßchen zum Fernsehen kann die entscheidenden Kalorien liefern, mit denen man langfristig zunimmt. Alkohol liefert Massen von Kalorien und was manche alles so zwischendurch wegsnacken können, ist für andere schon eine ganze Mahlzeit. Also ehrlich mit sich selbst sein, niemand ist benachteiligt.